Schweigeretreat ... einfach nur schweigen ... warum nur?!
Einfach nur schweigen, einfach nur sitzen ...
Mitte März besuchte ich wieder ein Sesshin, ein Schweigeretreat am Benediktushof Holzkirchen, unter der Leitung von ZEN-Meisterin Doris Myoan Zölls.
Mich unterstützt es, an einen vertrauten und schönen Ort zu kommen. Der Körper erinnert sich, der Verstand erfährt wenig Ablenkung, das Einlassen wird immer unmittelbarer.
Ja, es ist Luxus, das höre ich immer wieder. Und es geht auch daheim, das stimmt. Das habe ich in der Pandemiezeit im Online-Format selbst erlebt.
Nur, ich brauche dieses resetten. Und es ist jedes Mal anders. Mit fast 60 Menschen in einem Raum zu sitzen. Irgendwo hüstelt immer jemand, oder der Nachbarkörper macht Geräusche. Irgendwo atmet jemand so laut, als wäre er oder sie gerade wiederbelebt worden.
Das ist mein Einfinden und zurecht kommen. So arbeitet der Verstand, der zu Beginn anfängt, zu nörgeln, zu kommentieren, mir klar machen zu wollen, wie unnütz das doch alles ist. Das hätte ich doch lieber allein Zuhause zelebrieren können. Ja. Und Nein. Ich kenne ihn mittlerweile, oder besser gesagt, diese Stimme.
Doch dieses Mal war alles anders. Von Anfang an. So eine Stille in mir, dass ich dachte, das Hirn sei pappig geworden. Kein Nörgeln, kein Kommentieren. Eher ein „Lassen“. Interessante Wortspielerei, merke ich gerade. Einlassen und ein Lassen. Ein, ja, so ist es und PUNKT.
Ich war und bin eine Übende. Was heißt es wirklich, im Moment zu sein? Was heißt es wirklich, anwesend zu sein? Da war auch diese Anstrengung, die Aufmerksamkeit bei jeder Handlung zurückzuholen. Sei es den Schlüssel in Schloss zu stecken, die Türe bewusst zu schließen, den Stuhl beim Essen sanft anzuheben. Immer wieder den Blick weich werden zu lassen und dabei mitbekommen, wie schnell sich ein Gedanke auf ein Bild im Außen setzt und es kommentieren möchte. Lassen.
Mein Mantra in der Woche war, ja, so ist es. So ist es gerade. War das eine Erleichterung. Ein Geschmack vom Moment. Und was soll ich sagen, die Übung geht weiter. So ist es.
Immer geht es um Leben und Tod.
Alles vergeht und kein Verweilen kennt der Augenblick.
Seid achtsam, nicht nachlässig, nicht vergesslich.
Abonniere gern meinen Achtsamletter/newsletter mit wertvollen monatlichen Gedanken/Impulsen rund um das Thema Achtsamkeit.
Sind Fragen da? Rufe mich gern an oder schreibe mir eine Nachricht!
Alle Texte auf meiner Homepage, auch einzelne Teile daraus, unterliegen dem
Urheberrecht.